“FAT”

Margaret Donahoe hat eine kurzen Film über ihren dicken Körper und ihr Verhältnis zu ihm gedreht. Sie erzählt, wie sie von frühester Kindheit an gelernt hat, ihren Körper zu hassen – und wie die Body-Acceptance-Bewegung ihr genau das Gegenteil gesagt habe: dass es völlig in Ordnung ist, seinen Körper zu lieben. Klingt für mich auch um einiges sinnvoller und gesünder.

Im zweiten Teil des Films interviewt sie ihre Freundinnen und fragt: „Findest du mich fett?“ Woraufhin fast alle sagen, nein, sie sei nicht fett – denn „fett“ ist heute keine wertfreie Beschreibung einer Körperform mehr, sondern ein Schimpfwort, das gleichgesetzt wird mit „undiszipliniert, hässlich, eklig“ und was weiß ich noch für Rotz. Und natürlich sehen ihre Freundinnen Margaret nicht so, obwohl sie es ist: fett.

Sehenswerte fünf Minuten. Auch wenn es mich etwas genervt hat, dass Donahoe ihre Worte und die ihrer Freundinnen manchmal überlappen lässt. Das macht es etwas schwerer, dem Film zu folgen – und meiner Meinung nach hätte jeder Satz es verdient, für sich zu stehen anstatt in einer Montage unterzugehen.

(Via Fat Heffalumps Twitter-Feed)

„Ich bin die Beine.“ – „Ich bin der Po.“

Seit heute ist die neue Brigitte woman am Kiosk, und obwohl ich sonst einen großen Bogen um Frauenzeitschriften mache, würde ich sie euch ausnahmsweise doch mal ans Herz legen. Denn das Titelthema lautet „Endlich Frieden mit dem Körper!“. (Weswegen ich es zum Kotzen finde, dass auf der Webseite zum Heft natürlich trotzdem die beknackte Brigitte-Diät angepriesen wird, aber das macht jetzt ein anderes Fass mit Würmern auf.)

Ich wurde gebeten, einen Beitrag zum Thema zu liefern; zwei andere Autorinnen beschreiben, wie sie sich mit Bauch und Po angefreundet haben, und mein Artikel geht um die Beine. Deswegen haben wir uns beim Fotoshooting auch so vorgestellt wie oben die Überschrift vermuten lässt.

Edit: Der Artikel ist inzwischen online.

„2012 weniger essen? Laaangweilig!“

Haltung statt Posen schreibt in der taz und in ihrem Weblog über dusselige Neujahrsvorsätze und worin man seine Energie viel besser investieren könnte:

„Da Frauen vor allem immer noch an ihrem Äußeren gemessen werden und sich selbst gegenseitig daran messen, stecken viel zu viele ihren verleugneten Ehrgeiz in Figur und Aussehen. Sie planen Diäten so akribisch wie Männer ihre nächsten Karriereschritte. Sie stecken so viel Geld in Kosmetikprodukte, wie Männer für Statussymbole ausgeben, und verbringen so viel Zeit mit ihrer Körper- wie Männer mit der Kontaktpflege.

Es geht ihnen immer wieder darum, sich zu optimieren und sich „im Griff“ zu haben, unter Kontrolle. Bloß nicht zu viel essen!

Zwischendurch darf zwar auch mal mit ein paar Plätzchen „gesündigt“ werden, aber dann bitte auch baldmöglichst die Weihnachtskilos wieder abstrampeln! Diese Optimierungssucht, den ständigen Drang, die Dinge verändern und verbessern zu können, ließe sich ziemlich gut und selbstbewusstseinsfördernd in anderen Bereichen, im Beruf, in der Politik oder im Vereinsleben einbringen. Der Kampf gegen noch so jede kleine „Problemzone“ des eigenen Körpers führt dagegen einfach nur zu Essstörungen. Und zu Selbsthass.

SWR-Nachtcafé

Vor einigen Wochen twittere ich freudig, dass ich gerade meinen ersten Fernsehauftritt zugesagt hätte. Leider hat sich das doch zerschlagen, aber ich möchte euch trotzdem auf die Sendung hinweisen. Nächsten Freitag, also am 20. Januar, wird im SWR-Nachtcafé über das Thema „Runter vom Sofa, ran an den Speck!“ gesprochen. Ich hätte natürlich die Position „Rauf aufs Sofa, Speck in Ruhe lassen und mal wieder ein gutes Buch lesen“ eingenommen, aber die vertritt jetzt jemand anders, den ich mir mit besonderem Interesse anschauen werde.

“The Fat Trap”

Sehr ausführlicher Artikel im NYT Magazine über den Kampf gegen den eigenen Körper, den man angeht, wenn man abnimmt bzw. das abgenommene Gewicht halten will. Wer die „Deern“ gelesen hat, erfährt nicht viel Neues, aber ein Studienergebnis hat mich doch überrascht: dass man durch weniger Essen und Sport treiben (also dem Körper weniger Kalorien gönnen als er haben möchte) nicht nur den eigenen Metabolismus verändert, sondern auch die Muskeln. Sie verbrennen im „Diätmodus“ weniger Kalorien als ein Körper, der nicht diätet. Das heißt, selbst wenn du jeden Tag einen Marathon läufst und dich von 800 Kalorien ernährst, wirst du weniger verbrennen als ein nicht-hungernder Mensch, der genau das gleiche macht.

Außerdem berichtet der Artikel über das Ernährungsregime, das sich eine ältere Dame auferlegt hat, die eine Menge abnahm und das jetzt seit Jahren hält. Sie tut genau das, was wir bei Magersüchtigen als Essstörung wahrnehmen: ein Tagebuch führen, in dem jeder Bissen vermerkt wird. Alles abwiegen. Sich selbst jeden Tag wiegen und darüber Buch führen. Jeden Tag zwischen 100 und 120 Minuten Sport. Immer weniger essen, als der Körper eigentlich will (in ihrem Fall 1.800 Kalorien statt 2.300). Und sich niemals „gehen lassen“, also so was Fürchterliches wie Plätzchen essen zu Weihnachten oder einen Nachtisch, nachdem man erstmal nen Schnaps will.

Das ist nicht das Leben, das ich führen möchte. Aber sowas von gar nicht.

„While researchers have known for decades that the body undergoes various metabolic and hormonal changes while it’s losing weight, the Australian team detected something new. A full year after significant weight loss, these men and women remained in what could be described as a biologically altered state. Their still-plump bodies were acting as if they were starving and were working overtime to regain the pounds they lost. For instance, a gastric hormone called ghrelin, often dubbed the “hunger hormone,” was about 20 percent higher than at the start of the study. Another hormone associated with suppressing hunger, peptide YY, was also abnormally low. Levels of leptin, a hormone that suppresses hunger and increases metabolism, also remained lower than expected. A cocktail of other hormones associated with hunger and metabolism all remained significantly changed compared to pre-dieting levels. It was almost as if weight loss had put their bodies into a unique metabolic state, a sort of post-dieting syndrome that set them apart from people who hadn’t tried to lose weight in the first place.

“What we see here is a coordinated defense mechanism with multiple components all directed toward making us put on weight,” Proietto says. “This, I think, explains the high failure rate in obesity treatment.”

While the findings from Proietto and colleagues, published this fall in The New England Journal of Medicine, are not conclusive — the study was small and the findings need to be replicated — the research has nonetheless caused a stir in the weight-loss community, adding to a growing body of evidence that challenges conventional thinking about obesity, weight loss and willpower. For years, the advice to the overweight and obese has been that we simply need to eat less and exercise more. While there is truth to this guidance, it fails to take into account that the human body continues to fight against weight loss long after dieting has stopped. This translates into a sobering reality: once we become fat, most of us, despite our best efforts, will probably stay fat.“

(via @therealstief)

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