„2012 weniger essen? Laaangweilig!“
Haltung statt Posen schreibt in der taz und in ihrem Weblog über dusselige Neujahrsvorsätze und worin man seine Energie viel besser investieren könnte:
„Da Frauen vor allem immer noch an ihrem Äußeren gemessen werden und sich selbst gegenseitig daran messen, stecken viel zu viele ihren verleugneten Ehrgeiz in Figur und Aussehen. Sie planen Diäten so akribisch wie Männer ihre nächsten Karriereschritte. Sie stecken so viel Geld in Kosmetikprodukte, wie Männer für Statussymbole ausgeben, und verbringen so viel Zeit mit ihrer Körper- wie Männer mit der Kontaktpflege.
Es geht ihnen immer wieder darum, sich zu optimieren und sich „im Griff“ zu haben, unter Kontrolle. Bloß nicht zu viel essen!
Zwischendurch darf zwar auch mal mit ein paar Plätzchen „gesündigt“ werden, aber dann bitte auch baldmöglichst die Weihnachtskilos wieder abstrampeln! Diese Optimierungssucht, den ständigen Drang, die Dinge verändern und verbessern zu können, ließe sich ziemlich gut und selbstbewusstseinsfördernd in anderen Bereichen, im Beruf, in der Politik oder im Vereinsleben einbringen. Der Kampf gegen noch so jede kleine „Problemzone“ des eigenen Körpers führt dagegen einfach nur zu Essstörungen. Und zu Selbsthass.